Plötzlich eingezäunt Anwohner verstehen die Welt nicht mehr

Hans Trinkl

Rentner Hans Trinkl aus der Weißenfelser Max-Lingner-Straße ärgert sich über den neuen Zaun vor seiner Wohnung. Foto: Michael Thomé

Weißenfels -

Die Vergleiche, die derzeit an der Max-Lingner-Straße gezogen werden, sind schon ziemlich drastisch. „Der Zaun ist der kleine Bruder der Berliner Mauer“, sagt Hans Trinkl verärgert. Und das ist noch eine der harmloseren Formulierungen, die der 77-jährige Rentner auf Lager hat. Denn in der vergangenen Woche wurde im Weißenfelser Westen ein neuer Zaun zwischen zwei Neubaublöcken errichtet. Die dazwischenliegende Grünfläche mit den Wäschetrocknern kann nun vom Block, in dem Trinkl wohnt, nicht mehr betreten werden.

Doch das ist für den Rentner gar nicht das eigentliche Problem, da er die Wäschetrockner nicht nutzt. Ihm geht es vor allem um die Aussicht auf die grüne Metallkonstruktion. „Wenn ich in meiner Wohnung im Erdgeschoss aus dem Fenster schaue, blicke ich direkt auf diesen Zaun. Das sieht doch nicht gut aus“, schimpft Trinkl. Besonders ärgert ihn, dass er als Wohnungseigentümer überhaupt nicht offiziell über die Bauarbeiten informiert worden ist. „Als Eigentümer sollte ich doch ein bisschen mehr Mitsprache haben“, findet er.

Wohnblöcke gehören unterschiedlichen Eigentümern

Doch wieso wird an der Max-Lingner-Straße überhaupt ein Zaun auf einer Grünfläche errichtet? Zunächst einmal gehören die beiden äußerlich identischen Wohnblöcke zwei unterschiedlichen Eigentümern. So hat Hans Trinkl eine Eigentumswohnung in einem Block der kommunalen Gesellschaft Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels (WVW). Das gegenüberliegende Gebäude gehört hingegen der Wohnungsbaugenossenschaft Weißenfels (WBG).

Die WBG hat nun den Zaun auf ihrem Grundstück errichtet. „Es geht uns einzig und allein um die Sicherheit unserer Bewohner“, erklärt WBG-Vorstand Martin Neumann auf Nachfrage der MZ wegen des neuen Zauns. Immer wieder würde den Mietern Blumenkübel und andere Dinge von den Balkonen im Erdgeschoss geklaut. „Mit dem Zaun wollen wir ganz klar zeigen, wo unsere Grundstücksgrenze verläuft“, sagt Martin Neumann. Dass die Bewohner der anderen Blöcke möglicherweise die Wäschetrockner mitbenutzen würden, hätte bei der Entscheidung hingegen überhaupt keine Rolle gespielt. „Wir wollen insgesamt die Sicherheit für unsere Bewohner erhöhen und haben teilweise auch schon neue Schließanlagen in einigen Kellern unserer Wohnungen eingebaut“, sagt Martin Neumann.

Anwohnern können Argumente nicht nachvollziehen

Rentner Hans Trinkl kann diese Argumente allerdings gar nicht nachvollziehen. „In der Nachbarschaft wird doch überhaupt nicht geklaut“, ist er überzeugt. An einen Streit wegen der Nutzung der Wäschetrockner glaubt er auch nicht. Denn die würden von den anderen Mietern kaum noch genutzt. Zumal: „Wir haben die Wäscheständer bei unserem Einzug in den 70er Jahren eigenhändig errichtet. Da kann man doch jetzt nicht sagen, dass wir die nicht mehr benutzen sollen“, sagt Hans Trinkl empört.

Sein Nachbar Volker Kahlmeyer sieht das ähnlich. „Wir haben damals den Mutterboden für die Grünfläche herangeschafft. Deshalb finde ich es dreist, dass die uns so einen Zaun vor die Nase setzen“, sagt der 72-jährige Rentner. „Wir könnten auch einfach einen Zaun bauen und die Wege für die Nachbarn sperren, weil dort kein Wegerecht eingetragen ist. Aber das würde doch nur noch mehr Streit geben“, sagt Kahlmeyer.

WVW sieht Zaun gelassen

Bei der WVW, in deren Block die beiden Rentner wohnen, sieht man den Bau des Zauns hingegen gelassener. „Wenn die WBG auf ihrem Grundstück einen Zaun errichten möchte, dann kann sie das selbstverständlich machen“, sagt WVW-Geschäftsführerin Kathleen Schechowiak. Gesprächsbedarf sehe sie deswegen nicht. Dass sich die Verhältnisse nach 40 Jahren auch einmal ändern können, hält sie nicht für ungewöhnlich.

Allerdings signalisiert sie auch Entgegenkommen. „Wenn unsere Eigentümergemeinschaft mehrheitlich für den Bau eigener Wäschetrockner stimmt, können wir das veranlassen“, sagt sie. Allerdings ist der verbleibende Grünstreifen dafür wohl eher zu schmal.

Hans Trinkl will sich mit dem neuen Zaun auf jeden Fall nicht abfinden. Er hat sich jetzt in einem Brief an Weißenfels Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) über das Bauwerk beschwert. Eine Antwort steht bisher noch aus.  (mz)

Sanierung in der Merseburger Straße in Weißenfels

Alte Betone waren nicht mehr sicher

Von Jan Iven

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Weißenfels - Die Einblicke erinnern ein bisschen an ein großes Puppenhaus: Möbel, Wäscheständer und sogar Bierkästen können die Weißenfelser derzeit auf den offenen Balkonen an dem Neubau von der Merseburger Straße aus sehen. Denn an dem Gebäude mit der Adresse Neumarkt wurden zuletzt die alten Betonbrüstungen abmontiert. In den kommenden Wochen werden sie durch neue Fronten aus Metall und Kunststoff ersetzt. Rund 250.000 Euro kostet die Sanierung der Vorderseite.

Rat billigt neuen Plan für Wohngebiet

WEISSENFELS/MZ/ARI - Der Stadtrat hat auf seiner Sitzung am Donnerstagabend den zweiten Entwurf des Bebauungsplans für das Wohngebiet Seumesiedlung mit fünf Enthaltungen und 31 Ja-Stimmen beschlossen. Das neue Wohngebiet im Bereich zwischen Seumestraße, Damaschkestraße und Friedhof soll durch die WeiWo Wohnungsbau GmbH erschlossen werden.

Schlüssel für neue Kleidersammelstelle

KleidersammelstelleVON CARMEN BUSCH
Mehr Platz für die Initiative Engagiertes Weißenfels. Die Wohnungsverwaltung WVW übergibt die Schlüssel für eine neue Kleidersammelstelle.

WEISSENFELS. Die Spendenstelle in der Großen Burgstraße 14 platzt aus allen Nähten. Auf viel zu kleinem Raum werden die vielen Helfer den Kleider- und Sachspenden nicht mehr Herr. Jetzt zieht sie um. Mit der gestrigen Schlüsselübergabe der Weißenfelser Wohnungsverwaltung (WVW) an die Leitung der Initiative Engagiertes Weißenfels ändert sich die Situation für alle nun grundlegend. Neues Domizil wird der ehemalige Herrensalon in der Nikolaistraße 31. Hier warten 200 Quadratmeter Fläche auf die engagierten Weißenfelser zu deren Nutzung.

Jede vierte Wohnung steht leer

VON ANDREAS RICHTER
Das Weißenfelser Unternehmen WVW will den alten Bestand an Wohnungen weiter reduzieren. Eine kleine Reihenhaus-Siedlung soll an der Seumestraße entstehen.

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WEISSENFELS. Die Weißenfelser Wohnungsgesellschaft (Weiwo) will in diesem Jahr mit der Errichtung eines neuen Wohngebietes beginnen. Im Bereich der ehemaligen Friedhofsgärtnerei zwischen Damaschke- und Seumestraße im Osten der Stadt sollen zunächst zwölf Reihenhäuser entstehen, sechs weitere sind später möglich. „Das Neubauprojekt ist ein absoluter Schwerpunkt in diesem Jahr“, sagte Kathleen Schechowiak, Geschäftsführerin der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung GmbH (WVW), deren Tochter die Weiwo ist.

WVW sorgt für Überraschung auf der Treppe

VON BÄRBEL SCHMUCK
Das kommunale Wohnungsunternehmen WVW kürt hilfsbereiteste Nachbarn. Weißenfelserin erhält für bis zu 4.000 Euro Raum ihrer Wahl kostenfrei renoviert.

katrin seidel

WEISSENFELS. Sie ist völlig verblüfft und ihr fehlen die Worte. Kerstin Seidel ist gerade von der Arbeit gekommen, als es an ihrer Wohnungstür in Weißenfels-West klingelt. Die Vermieter stehen mit einem Blumenstrauß und einer Urkunde vor der Tür und auch Nachbarin Claudia Rodam gratuliert. „Sie gehören zu den nettesten und hilfreichsten Nachbarn, deshalb dürfen Sie sich einen Raum ihrer Wahl renovieren lassen“, sagt Kathleen Schechowiak. „Was, ich, wieso das denn“, fragt Kerstin Seidel die Geschäftsführerin der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung GmbH (WVW). Im Rahmen eines Wettbewerbs, der gerade zu Ende gegangen ist, hat das kommunale Wohnungsunternehmen in Weißenfels Mieter aufgefordert, ihre Geschichte über den besten Nachbarn zu erzählen. Claudia Rodam hat ihre Geschichte in Versform verfasst und an die WVW gesandt: „Hängt die Wäsche und es regnet sehr, kommt die Kerstin aus dem Nirgendwo her...Braucht man Hilfe ist sie da, das finde ich an meiner Nachbarin wunderbar“, heißt es in dem Schreiben der jungen Erzieherin und Mutter unter anderem. Auch wenn es ums Parken im Wohngebiet gehe, sei die ältere Nachbarin stets der gute Geist.

WVW nimmt leerstehende Wohnungen unter die Lupe

VON BÄRBEL SCHMUCK
Die Weißenfelser Wohnungsbau Wohnungsverwaltung bereitet leerstehende Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen vor. Rund 900.000 Euro werden für die Herrichtung der Quartiere in sämtlichen Stadtteilen investiert.

Fluechtlingsunterbringung WeissenfelsWEISSENFELS Die Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH (WVW) ist weiterhin mit der Bestandsaufnahme von geeignetem Wohnraum für asylsuchende Menschen beschäftigt. WVW-Geschäftsführerin Kathleen Schechowiak hat dies zur Chefsache gemacht. „Das machen wir neben unserem Alltagsgeschäft kontinuierlich“, sagt sie während einer Begehung mit der MZ. „Wir sind nicht nur in der Südstadt und im Kornwestheimer Ring in der Spur, sondern in allen Wohngebieten von Weißenfels“, erklärt die Chefin dazu. Auch Weißenfels-West und das Plattenbaugebiet auf dem Kugelberg gehörten dazu.

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