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Kleine Wohnungen sind rar

VON KLAUS-DIETER KUNICK

WEISSENFELS/MZ. Für Menschen mit schmalem Geldbeutel wird das Wohnen im Burgenlandkreis mehr und mehr zu einem Problem. "Besonders betroffen sind Geringverdiener, Alleinerziehende und Rentner", erklärt der Leiter des Eduard-Pestel-Instituts in Hannover Matthias Günther.

Das Institut hat in einer aktuellen Studie die Kriterien des Mietwohnungsmarktes untersucht. Dabei kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass rund 27 000 Personen im Burgenlandkreis Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Zu den Haushalten mit niedrigen Einkommen gehören Hartz-IV-Empfänger und Wohngeldbezieher, ebenso Erwerbsunfähige und ältere Menschen, die von der staatlichen Grundsicherung leben.

Günther: "Das Problem der Haushalte mit geringem Budget ist in erster Linie nicht die Kaltmiete. Was wesentlich stärker die Geldbörse belastet, sind die Nebenkosten, insbesondere die steigenden Heizkosten."

Darüber hinaus sei nur ein Bruchteil der Mietwohnungen im Burgenlandkreis altersgerecht saniert: Enge Türen, durch die weder Rollator noch Rollstuhl passen, kaum Aufzüge, Schwellen. "Fehlende Isolierungen und veraltete Heizungsanlagen machen das Wohnen immer teurer." Viele ältere Menschen würden früher oder später ihre Wohnungen verlassen müssen, weil sie nicht seniorenge-recht umgebaut wurden.

Im Burgenlandkreis beziehen laut dem Institut derzeit 3 760 Menschen Hartz IV, die in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter erreichen. Der aktuelle Trend setze sich damit fort - es werde künftig noch mehr Menschen mit Altersarmut geben. Gerade für sie müssten dringend energetisch und altersgerechte Wohnungen geschaffen werden. Dies wiederum werde ohne eine staatliche Förderung allerdings nicht gelingen.

Bleibt die Frage, ob das, was das Pestel-Institut sagt, mit der Realität übereinstimmt. Die Nachfrage nach kleinen Wohnungen sei da, so der Vorsitzende des Mietervereins Burgenlandkreis Jens Peinelt. In der Geschäftsstelle in Naumburg würden sich monatlich ein bis zwei Interessenten beraten lassen. Betroffen seien beispielsweise auch Hartz-IV-Empfänger, die auf eine bestimmte Quadratmeterzahl achten müssten, wenn sie Leistungen beziehen.

Peinelt verweist allerdings darauf, dass Betroffene nicht vorrangig auf Verwaltungsrichtlinien achten sollten. Im Gesetz heiße es nämlich, der Wohnraum müsse "angemessen" sein. Die Schlussfolgerung wäre nun an und für sich, dass kleine Wohnungen Mangelware sind. Doch das wiederum stimmt nur bedingt, in Naumburg und in Zeitz schon, in Weißenfels hingegen werden sie einem fast hinterher geworfen. Kathleen Schechowiak von der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels bestätigt, dass kürzlich ein Wohnblock mit 84 Einraum-Wohnungen abgerissen werden musste, um von dem Leerstand etwas herunterzukommen.

Grund für den viel zu hohen Bestand an kleinen Wohnungen sei ein Überangebot, eine Marktbereinigung habe in der Saalestadt nicht stattgefunden. Wesentlich besser laufe es mit den Zweiraum-Wohnungen, die würde man gut los. Das sieht auch Martin Neumann so. Der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsbaugenossenschaft Weißenfels/Saale könnte mit kleinen Wohnungen handeln. Allerdings hätte er dann schlechte Karten, denn die werde man kaum los. Von 83 Einraum-Wohnungen sei etwa die Hälfte belegt. Um aus der Klemme zu kommen, sei man laut Schechowiak dazu übergegangen, bestehende Einraum-Wohnungen in Zweiraum-Wohnungen umzubauen. Hier sei die Nachfrage besser.

Ganz anders in Zeitz: "Von unseren 189 Einraum-Wohnungen haben wir das Gros vermietet", sagt Karsten Bacza, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft "1. Mai". Wohnungen ohne Balkon habe man aus dem Bestand ganz herausgenommen, "die gehen absolut nicht", ergänzt er. Die größte Chance, in den Genuss einer kleinen Wohnung zu gelangen, gebe es, wenn sich diese im obersten Stockwerk befindet.

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