VON BÄRBEL SCHMUCK
WEISSENFELS/MZ - Die Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH (WVW) hat hohe Verluste an Mietern zu beklagen. "In den vergangenen zehn Jahren hat unser Unternehmen pro Jahr etwa 55 Mietverträge verloren", sagt WVW-Geschäftsführerin Kathleen Schechowiak.
Diese Bilanz sei alarmierend, dahinter stehe ein jährlicher Verlust von rund 230 000 Euro. Angesichts der demografischen Entwicklung seien viele betagte Mieter in Pflegeeinrichtungen umgezogen beziehungsweise gestorben. Die Chefin des größten Wohnungsunternehmens der Stadt am Georgenberg 25 verweist dazu auf Ergebnisse einer Umfrage der WVW aus dem letzten Herbst zum Thema Wohnen, die das dramatische Defizit der hundertprozentigen Tochter der Stadt Weißenfels deutlich gemacht hätten. Neue Strategien zu entwickeln, um weiteren Verlusten an Mietern entgegenzuwirken, sei das Ziel der nächsten Monate. "Wir haben unsere Abteilung für Vermietung neu aufgestellt, nennt die Geschäftsführerin einen ersten Schritt. Neben Mitarbeiterin Gisa Bradler verstärkt seit diesem Jahr Sven Hellich das Vertriebsteam. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde ein Vertriebs- und Marketingkonzept erarbeitet. "Die WVW stellt sich mit neuen Werbeauftritten und ausgewählten Aktionen vor, wir haben dazu eine kostenfreie Vermietungshotline eingerichtet und sind seit Jahresbeginn auf facebook präsent", sagt Schechowiak.
Was mit zunehmendem Alter das Wohnen angenehmer und bequemer mache, auch damit wollen sich die Wohnungswirtschaftler in Zusammenarbeit mit ihren Mietern beschäftigen. "Dazu brauchen wir die Mitarbeit der Mieter", so Schechowiak.
Als weiteren Schwerpunkt nennt sie die anstehende Vermarktung der Bauflächen der Seumesiedlung ab Mai/Juni. Geplant seien Reihenhäuser, die in Weißenfels-Ost, nahe dem Wohngebiet Kugelberg, neu gebaut werden sollen. "Gibt es aber kaum Bedarf dafür, wird das Vorhaben auch nicht umgesetzt", sagt Schechowiak. Im Aufsichtsrat der WVW habe man sich dazu die Karten gelegt